Silhouette Mann

Früh übt sich – Der wahrscheinlich jüngste Reiseblogger

Ich freue mich abwechslungsreiche und inspirierende Artikel anderer Reiseblogger zu lesen. Der Leser merkt sofort, wenn der jenige auch mit Herz dabei ist. Über das Reisen zu bloggen ist Storytelling. Ich möchte mich fühlen, als hätte ich Heimweh zu einem Ort. Oft bleibe ich auf Blogs hängen, bei denen ich denke „Wow“.

Allerdings gibt es eine Sache die mich noch mehr anspricht als, Artikel über Orte die von Emotionen triefen. Es ist schlichtweg die Leidenschaft die einige an den Tag legen. Dabei geht es nicht nur um die Leidenschaft Reiseblogger zu sein. Nein, es sind jene Blogs bei denen man merkt, dass eine Person zu 100 Prozent hinter ihren Erfahrungen und Geschichten steht.

Der wahrscheinlich jüngste Reiseblogger

Ich habe einen Reiseblog gefunden, der mich gerührt hat und es geschafft hat mir den Mund offen stehen zu lassen. Es ist absolut schön junge Menschen dabei zu beobachten, wie sie ihre Leidenschaft und Hingabe ausleben. Genau das macht Marian Grau auf seinem Blog.

  • Marian  Grau (zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt)
  • hat 16 Länder bereist
  • macht Kreuzfahrten, Städtetrips oder Rucksacktouren
  • Homepage: Geomarian.de

K640_travelmania

Und weil mich die Geschichte des 14-Jährigen Jungen so sehr interessiert hat, habe ich ihn auf ein Interview eingeladen. Lest selbst:

Früh übt sich – Der wahrscheinlich jüngste Reiseblogger

Erzähl, ein bisschen über dich!

Ich bin Marian Grau und 14 Jahre alt. Seit ich mit 11 Jahren meine erste große Reise nach Kambodscha gemacht habe, bin ich kaum noch von meinem Rucksack und meinen Reiseführern zu trennen! Vor allem Asien, aber auch viele Teile Europas haben es mir angetan.

Wie bist du auf die Idee gekommen Reiseblogger zu werden?

Ich bin schon immer gerne gereist, Reisen war schon immer ein Teil von mir. Viele haben mein Talent bewundert, Reisen zu planen. Außerdem berichte ich sehr gerne von Erlebnissen, Ländern und Insidertipps. Das alles hat mich dazu gebracht, einen Blog zu schreiben. Und ich muss sagen: Ich liebe es!

Reiseblogger

Angenommen, du darfst nur noch einmal Reisen – wohin würde es gehen?

Oh je, noch so eine schwere Frage. Ich würde unglaublich gerne einmal durch ganz Asien reisen. Zu Fuß, mit Bus, Bahn oder dem Moped. Ich sehe praktisch schon die Reiseroute vor mir.

3 Worte, die Beschreiben, warum du reist.

  • Freiheit: Reisen bedeutet für mich frei sein, keiner kennt Dich, niemand erwartet etwas von dir
  • Kontakte knüpfen: Ich freue mich unglaublich, wenn ich mit Leuten,in Kontakt treten kann. So etwas passiert natürlich ständig auf der Reise. Am liebsten treffe ich einheimische Kinder. So etwas berührt mich immer, auch wenn ich die Kinder meist gar nicht verstehen kann.
  • Erlebnisse sammeln: Auf meinen Reisen sammle ich sehr oft viele schöne Erlebnisse. Aber auch unschöne Erlebnisse prägen mich ein Stück weit. Diese gehören genauso wie die guten zum Reisen dazu. An viele dieser Erlebnisse werde ich mich ein Leben lang erinnern. Deshalb liebe ich Reisen auch: eine schöne Reise vergisst man nie!

Reiseblogger

Hierhin würde ich sofort zurückkehren

  1. Java, Indonesien: als ich letztes Jahr dort war, habe ich mich vor allem in die Stadt Yogyakarta und ihrer Umgebung verliebt. Eine Range Rover Tour, viele Vulkane und Borobudur, eine riesengroße Tempelanlage haben diesen Urlaub zu etwas ganz Besonderem gemacht. Definitiv ein Ort, zu dem ich jederzeit wiederkehren würde.
  2. Bangkok, Thailand: Die Hauptstadt Thailands ist meine absolute Lieblingsstadt: Ich liebe das Leben dort, das Nightlife an der Khao San Road, den Chao Praya und all die unzähligen Tempel und Märkte – eine wunderschöne Stadt!
  3. Kambodscha: Meine allererste Reise nach Kambodscha werde ich nie vergessen. Das Land ist noch recht untouristisch, wobei jede Minute mehr Touristen hinzukommen. Um hierher zurückzukommen, sollte ich mich beeilen.

Was war die schönste Begegnung auf Reisen?

Eine Begegnung, die mich sehr geprägt hat, war Cheng. Cheng ist etwa so alt wie ich, er lebt mit seinen 8 Brüdern auf den Straßen in Battambang. Seine Eltern gibt es nicht mehr. An Weihnachten waren meine Mutter und ich Abendessen und er fragte, ob er den Rest meines Essen haben könnte. Wir haben ihm und seinen Brüdern einen großen Extrateller und zwei Getränke bestellt. Wir haben uns bestimmt zwei Stunden mit Händen und Füßen unterhalten, Englisch konnte keiner von den Jungs.

An unserem letzten Abend in Battambang haben wir ihn wieder getroffen und wir haben noch ein Bild gemacht, auf dem wir alle drauf sind. Ich habe ihm noch etwas Süßes gekauft und dann ging er glücklich zu seinen Brüdern. Das war ein ganz besonderes Weihnachten und eine ganz besondere Begegnung für mich.

Welcher Ort war enttäuschend für dich?

Das ist schwer zu sagen. Bevor ich richtig angefangen habe zu reisen, gefiel mir die Türkei sehr gut. Als ich mit 13 Jahren dorthin auf meiner Griechenland – Türkeireise zurückkam, war ich schon recht enttäuscht. Mir gefiel dieser touristische Aufschwung nicht – überall wimmelte es von Touristen und Touristenfallen – das hat mich fürs Erste von der Türkei abgeschreckt.

Reiseblogger

Was können wir von anderen Ländern lernen?

Ich finde, dass wir von asiatischen Ländern eine Menge lernen können: Diese sind zwar meistens ärmer als wir. Aber sie besitzen eine ganz andere Lebenseinstellung. Vor allem das fehlt bei den meisten von uns: Die Menschen in Asien versuchen immer, mit einem guten Gefühl ins Bett zu gehen – sie gehen mit einer ganz anderen Ansicht an das Leben heran. Das finde ich sehr bewundernswert.

Hängt dein späterer Berufswunsch auch mit dem Thema Reiseblogger zusammen?

Das weiß ich noch nicht – es ist auf jeden Fall geplant. Wenn das nichts werden sollte, brauche ich einfach einen Job mit viel Geld und viel Urlaub, dann geht das auch.

Von dem jungen Herrn Marian Grau können sich einige von uns noch eine Scheibe abschneiden. Ich finde es wunderbar, dass man so jung schon das Reisen zu schätzen lernt. Die Bereicherung des Reisens, kann nicht früh genug eintreffen. Ich ziehe meinen Hut und freue mich auf viele weitere inspirierende Artikel!

8 Comments

  • Ein tolles Interview und Marian kann sich glücklich schätzen, dass er so jung diese Reisen schon machen konnte. Ich wünsche Marian, dass er NIE die Lust am Reisen verliert und so offen bleibt wie er ist. Eine bessere Einstellung kann es nicht geben. Weiterhin viel Spaß!

  • Lieber Marian!

    Ein tolles, interessantes und inspirierendes Interview! Ich freue mich auf viele weitere Artikel von Dir!

    @ Kathrin: Ich kenne Marian persönlich und sein Interview klingt genau nach dem Marian, wie ich ihn vor 2 Jahren kennengelernt habe. Überhaupt nicht aufgesetzt sondern total authentisch.
    Herzliche Grüße, Marcella

  • Das ist ein schöner Bericht, allerdings klingen die Antworten ein bisschen aufgesetzt. So redet doch kein 14-jähriger vom Familienurlaub mit den Eltern!
    Jedenfalls freue ich mich auf weitere Berichte und finde, man muss auch mal den Eltern Respekt aussprechen: sie sind es schließlich, die ihrem Kind die ganzen Urlaubsreisen ermöglichen und ihm damit eine ganz andere Sicht auf die Welt und das Leben erlauben.
    Liebe Grüße,
    Kathrin

    • Hey Kathrin.
      Ich bin Marian, der aus dem Interview. Die Fragen habe nur ich beantwortet, meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt gar nicht zuhause. Sie haben sich über mein erstes Interview gefreut, es aber auch erst gelesen, als es hier online war.
      Einen schönen Abend noch 🙂

      Marian

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert