Hand auf’s Herz, wie viele Gedanken hast du dir schonmal um deinen ökologischen Fußabdruck gemacht? Wichtig ist für mich dem nachhaltigen Reisen in Zukunft mehr Beachtung zu schenken. Die Gedanken rund um das bewusstere Reisen begleiten mich nun schon etwas länger. Ich möchte mich natürlich mit dem auseinander setzen was mich auf meinen Reisen begleitet. Dazu zählen manchmal auch unangenehmere Themen, wie eben die Umweltverschmutzung oder auch die Verschwendung von Lebensmitteln.
Die bitteren Fakten – Plastik und der Ozean
Plastik spielt eine enorm große Rolle auf der Welt und ich bin immer wieder schockiert wie sinnlos Plastik teilweise eingesetzt wird. Lebensmittel haben nicht selten eine doppelte oder sogar dreifache Plastikverpackung. Absolut unnütz, da es so viele schöne Alternativen gibt. Wenn man bedenkt, dass unsere Ozeane regelrecht als Müllkippen missbraucht werden sollte sich jeder über Plastikalternativen informieren.
Weltweit werden stündlich 675 Tonnen Müll ins Meer befördert, 50 % davon sind Plastikmüll. Bewiesen ist, dass früher oder später, jedes Stück Plastik, was wir in den Händen halten einmal im Ozean landen wird. Insgesamt sind die Plastikabfälle 80 % des Mülls in unseren Meeren. Die Strömungen unserer Meere bilden so genannte Plastikinseln. Ansammlungen von Plastik in enormen und unvorstellbaren Ausmaßen.
Diese Plastikinseln gibt es weltweit, insgesamt 5 wurden bisher nachgewiesen. Jene Insel, welche am besten erforscht ist, liegt im Nordpazifik und ist zwischen 700.000 bis 15.000.000 km2 groß. Zum Vergleich: Europa ist 10.180.000 km2 groß.nIch glaube dieser traurige Fakt braucht nicht viele Worte.
Doch wie kann man hier in puncto Nachhaltigkeit ansetzen?
Plastik, welcher in unsere Meere gelangt, kommt aus den verschiedensten Quellen. Es sind nicht immer nur Plastikflaschen und Mülltüten. Wusstest du, dass bei jeder Maschinenwäsche bis zu 2000 Plastikfasern aus Fleece oder Polyester ausgeschwemmt werden? Zwar sind diese Fasern mit bloßem Auge nicht zu erkennen, doch auch sie tragen erheblich zu den Plastikansammlungen im Meer bei.
Die richtige Kleidung
Kleidung aus Kunstfasern sind natürlich vor allem im Outdoor-Bereich fast unverzichtbar. Doch hier sollte darauf geachtet werden, dass diese Wäsche keine Wegwerfware ist. Ich habe natürlich auch noch Wäsche aus Kunstfasern, die ich noch trage.
Doch versuche ich in Zukunft nur auf Naturfasern umzusteigen. Baumwolle oder Leinen sind zum Beispiel in Ländern mit hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur ohnehin angenehmer zu tragen. Doch auch in kälteren Regionen, hilft hier immer ein Zwiebellook. Mehrere Schichten übereinander.
Plastik am Strand
Auch am Strand fallen die Müllmassen oft auf, doch selten ist es Treibgut welches angespült wird. An so genannten Plastic Beaches lassen viele Urlauber ihren Müll liegen und kümmern sich schlichtweg nicht um die Umwelt. Bin ich am Strand unterwegs, dann nehme ich auch das ein oder andere Teil mit und werfe es in den Müll. Auch wenn das Plastik früher oder später doch im Ozean landet, so dauert es nun wenigstens noch eine Zeit. Und genau das kannst auch du tun!
Darf es noch eine Plastiktüte sein?
Auf Plastiktüten verzichte ich schon lange. Denn ein Leinenbeutel oder Einkaufskorb funktioniert genauso gut. Auch ich habe früher beim Einkaufen mehrere Tüten zugekauft, weil diese ja nur Centartikel waren. Das ist schade, denn es gibt wunderbare Alternativen.
Auch Obst oder Gemüse muss nicht immer in Tüten abgepackt werden. Im Ausland oder auf Reisen wird man gerne mal mit Plastiktüten bombardiert, denn meist sind diese im Gegensatz zu deutschen Supermärkten auch noch kostenlos. Doch auch hier überlege ich immer 2 Mal ob ich diese überhaupt brauche. Zum Thema Nachhaltiges Reisen, zählt auch Plastik und Plastikprodukte kritisch zu beäugen.
Wenn du dich gerne tiefer in das Thema: Plastik im Ozean einlesen möchtest, dann schau mal hier vorbei.
Support your local business!
Wie diese Überschrift schon sagt: Es muss nicht immer die Flugpapaya aus Thailand sein. Der Apfel vom Bauern um die Ecke tut es doch auch. Dieser ist nicht um die halbe Welt geflogen und hat unzählige Food Miles hinter sich. Und genau hier kommen Reisevorsätze zum Tragen.
Was sind eigentlich Food Miles?
Food Miles sind die Distanz der Erzeugung der Nahrungsmittel bis hin zum Konsumenten.
Dies sind Lebensmittel, die lange Entfernungen zurückgelegt haben und aufgrund der dafür benötigten Energie einen größeren Klima-Fußabdruck als regionale Produkte haben.
Doch auch bei regionalen Produkten werden oft Zufuhrstoffe wie zum Beispiel Düngemittel, Pestizide, Dieselkraftstoffe oder Tierfutter eingesetzt. Teilweise werden auch diese unter einem hohen Energieaufwand produziert. Hier lohnt es definitiv mal gewissenhaft und genauer hinzuschauen.
Die Herkunft hinterfragen
Besonders auf Reisen lohnt es mal etwas kritischer auf das Etikett zu schauen und sich bewusst zu werden woher das Produkt denn überhaupt kommt. Um ein Beispiel zu nennen: Ich finde es auf Reisen absolut überflüssig Bier zu trinken welches nicht aus dem Land kommt. Nicht selten findet man auf der Karte amerikanische oder auch deutsche Exportbiere. Doch gehört es auf Reisen nicht dazu auch mal die Kultur kennenzulernen? Also trau dich doch ruhig mal was.
Nachhaltiges Reisen – Die Region auf deinem Teller
Genuss ist mit Sicherheit ein fester Bestandteil deiner Reise. Wie kann man ein Land auch besser kennenlernen? Einer meiner Standard Reisevorsätze ist es, dass zu probieren was auch die Einheimischen essen. Ein sehr leckerer Vorsatz, wie ich finde und gar nicht so schwer durchzusetzen. Ich glaube es muss in Asien auch nicht der norwegische Lachs sein, oder?
Urlaub im eigenen Land – hol das Maximum raus
Oh du schönes Deutschland! Für Weltenbummler kaum zu glauben, aber auch hier gibt es wunderschöne und vor allem auch unentdeckte Ecken. Deutschland kann in vielen Punkten überzeugen, also warum nicht mal hier Urlaub machen? Einer deiner Reisevorsätze sollte es sein, die Heimat zu erkunden.
Entdecke das Unerwartete
Deutschland hat Küste, Wälder und Berge aber auch weitläufige Ebenen und Seen. Und ich bin mir sicher du hast hier noch nicht alles gesehen. Konzentriere dich mal nicht auf die Hauptstädte, sondern auf die abwechslungsreichen Landschaften hier. Wir haben quasi wahre Naturparadiese direkt vor unsrer Tür.
Geben statt immer nur nehmen
Wir alle wollen immer viel und denken viel zu oft nur an uns selbst. Das ist schade, denn wenn wir nur ein bisschen geben, dann können wir anderen eine riesige Freude machen. Einer meiner Reisevorsätze ist es auf meinen Reisen einfach mal was zu verschenken. Wie oft haben wir Dinge im Koffer und Gepäck, die wir eigentlich gar nicht brauchen?
Anderen mal eine kleine Freude bereiten
Klar, erfreue ich mich an den neuen Dingen und Orten die ich auf meinen Reisen kennenlernen darf. Aber eins sollten wir wirklich nicht vergessen: Das alles ist nicht selbstverständlich. Es gibt genug Menschen auf der Welt, die wenig oder sogar nichts haben.
Wir erkunden neue Orte und lernen neue Kulturen kennen. Die Einheimischen spielen dabei eine große, wenn nicht tragende Rolle. Deswegen finde ich es wichtig auch mal etwas zurückzugeben. Das muss nicht unbedingt Geld sein, denn die meisten erfreuen sich schon an Kleinigkeiten vor allem wegen der Aufmerksamkeit.
Die Welt verändern ist nicht einfach und die Last kann nie nur auf 2 Schultern ruhen. Reisevorsätze sind wichtig und können das Bewusstsein und die Erfahrung erheblich erhöhen. Wie wäre es also, mal besser auf den ökologischen Fußabdruck zu achten? Dies ist gar nicht so schwer und man kann mit wenigen Schritten und minimiertem Aufwand viel erreichen.
Spare hier und da mal nicht an billiger Kleidung und verkneife dir die verlockenden Plastiktüten. Exotisches Obst ist lecker aber ein frischer Apfel vom Bauern um die Ecke kann auch eine wahre Wohltat sein. Denke auch mal auf Reisen an andere und verschenke etwas was du nicht mehr benötigst.
Ich kann dir sagen, das tut gut. Und zu guter Letzt: Entdecke mal das was um dich herum geschieht und geh auf Erkundungstour im eigenen Land. Vergesse nie, dass es so einfach sein kann nachhaltig zu reisen.
Die Gedanken von anderen Reisebloggern zum Thema
Manchmal schadet der Blick über den Tellerrand nicht. Auch andere Reiseblogger haben schon über das nachhaltige Reisen berichtetet. Hier findest du einige generelle und auch ein paar länderspezifische Artikel zum Thema.
Übersichts-Artikel
- Willkommen Fernweh:Nachhaltig Reisen
- Comfortzoneless: Nachhaltig reisen – 10 Tipps für achtsames Verhalten im Urlaubsland
- Genug von Müllstränden? – 10 Tipps, wie du nachhaltig Reisen kannst
Kambodscha
Costa Rica
Die Alpen
Unsere Verantwortung als Reiseblogger
Manchmal fühle ich mich in meiner Position als Botschafter und Ideengeber natürlich dazu verpflichtet aufmerksam zu machen, wenn es Missstände und Probleme gibt. Umso besser finde ich es, dass die liebe Tania von Takly on tour zu der tollen Blogparade (Beitragssammlung) „Verantwortung als Reiseblogger“ aufgerufen hat.
Schau dich mal um! Du findest in der Zusammenfassung ganz viele tolle und vielfältige Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit und Reiseverhalten: Verantwortung als Reiseblogger
Hast du noch Fragen zum nachhaltigen Reisen?
Hast du auch Vorsätze, vor allem für das Reisen? Lass es mich in den Kommentaren wissen, was du über das Thema denkst!
Hallo Jessica, super wichtiger und zugleich trauriger Beitrag. Ich kann auch immer wieder nur den Kopf schütteln, was wir der Natur antun Ob Plastik, Abholzung des Regenwaldes, und vieles mehr. Wenn jeder nur ein kleines bisschen mehr darüber nachdenkt, dann können wir schon etwas bewegen. Für mich sind Plastiktüten beim Einkauf auch tabu. Ebenso versuche ich auf Palmöl zu verzichten. So kann sicher jeder seine „Baustelle“ finden, wo er etwas bewegen kann. Liebe Grüße, Verena
Das denke ich auch! Danke für deinen Kommentar.
Viele Grüße
Jessica
Liebe Jessica,
danke für diesen wichtigen Beitrag. Ich beschäftige mich momentan auch sehr stark mit dem Thema nachhaltiges Reisen und möchte zukünftig auch viel stärker darauf achten. Mittlerweile gibt es auch viele Seiten, über die man nachhaltige Unterkünfte buchen kann, wie goodtravel z.B. oder zerowaste, die dabei helfen Müll zu vermeiden. Hoffe , dass das Thema Nachhaltigkeit noch viel stärker in der Gesellschaft gefestigt wird.
Liebe Grüße
Laura
Hallo Laura,
da kann ich dir nur zustimmen. Ich hoffe das Nachhaltigkeit ein noch viel sensibleres Thmema wird.
Viele Grüße
Jessica
Toller Artikel. Und so wichtig! <3 Danke!
Gerne doch! 🙂
Hallo Jessica,
die gigantischen Mengen an Plastikmüll, die inzwischen riesige „Inseln“ in den Ozeanen bilden, sind wirklich eine Schande für die Menschheit und machen mich traurig. 🙁
In diesem Zusammenhang finde ich besonders absurd, dass die meisten Lebensmittel das Bio-Obst und -Gemüse einzeln in Plastik verpacken! Es ist vollkommen widersinnig, gute Lebensmittel kaufen zu wollen und gleichzeitig zum Plastikmüll beizutragen, nur damit an der Kasse erkennbar ist, dass es sich um Bio-Artikel handelt.
Ich habe übrigens auch einen Artikel zum nachhaltigen Reisen geschrieben, Anlass war für mich v.a. das immense Artensterben. Vielleicht auch für deine Leser interessant: http://willkommenfernweh.de/nachhaltig-reisen/