Kennst du den Moment bei dem du dich unheimlich auf einen Ort oder ein Ereignis freust? Und dann kommt die Enttäuschung: “Das hab ich mir dann doch anders vorgestellt.” Hier und da passieren jedem mal ein paar kleine Reise Flops. Mir natürlich auch. Welche Orte meine Reise Flops waren oder mich sehr enttäuscht haben erfährst du hier.
Reise Flops, die ich erlebt habe
Reise Flops: Strahlende Lichter oder lange Gesichter in Amsterdam
Ganz oben auf meiner Liste steht das “Amsterdam Light Festival“. Als ich davon im Netz gelesen habe und die tollen Fotos sah, da wusste ich, da muss ich hin. Das Amsterdam Light Festival findet jedes Jahr zwischen November und Januar statt. In ganz Amsterdam gibt es Lichtinstallationen und beleuchtete Gebäude. Es hat sich aber auch so schön angehört. Man fährt mit einem Boot die “Water Colors Route” entlang und fährt gleichzeitig an all den schönen Lichtinstallationen vorbei. Toll! Denkste.
In Wahrheit sitze ich nun mit ca. 50 Personen in einem vollgepackten Kutter. Viele trinken Glühwein und sind betrunken. Die, die es noch nicht geschafft haben, sind aber auf einem guten Weg dahin. Zu allem Überfluss sind es ca. 36 Grad an Board, da die Heizung permanent rattert. Eine Alternative wäre es jetzt auf Deck zu gehen, doch bei Eisregen und Minusgraden, ist das auch nicht grade angenehm.
Und was ist mit den schönen Lichtinstallationen? Da die Scheiben des Kutters immer mehr beschlagen, was wohl auch an dem Alkohol-Atem der Mitreisenden liegt, erkenne ich meist nur schemenhafte Lichter. Einige Installationen sind schön, das ist keine Frage. Aber je mehr ich von den so genannten “Kunstwerken” sehe, desto mehr habe ich gehofft, dass es endlich zu Ende ist. Was ich nämlich überhaupt nicht verstehen konnte sind Lichtinstallationen bei denen die LED´s kaputt sind und es dadurch einfach nicht mehr wirkt.
Den Höhe- oder auch Tiefpunkt hatte die Tour mit einem Kunstwerk von schwimmenden Tulpen in einem Kanal. Coole Idee, wären da nicht 15 von den 20 schwimmenden Tulpen einfach abgesoffen. Unter Wasser konnte man die Lichter noch schimmern sehen, eben da wo eigentlich die Tulpen sein sollten. Das war der Moment an dem ich einfach nur noch dicht gemacht habe und jede Minute auf meine Uhr sah.
Im nach hinein glaube ich dass ich bei der Lauf-Route mehr gesehen hätte, aber dennoch war es schade, dass viele Installationen defekt oder kaputt waren. All diese Flops machen das Amsterdam Light Festival, dann doch zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Reise Flops: Inszenierung Pur in der Wüste
Das erste Mal in Ägypten. Was gehört zu einem solchen Urlaub auf jeden Fall dazu? Genau, eine Quadtour mit Beduinendorf. Wenn ich das jetzt lese muss ich direkt lachen. Eigentlich hätten da schon die Alarmglocken klingeln müssen. Los ging es morgens Richtung Wüste die Fahrt dauerte ungefähr eine halbe Stunde.
Was mir direkt irgendwie merkwürdig vorkam, war diese eine Hauptstraße. An der sind wir mit dem Auto nämlich mindestens 3 Mal vorbeigefahren. Sollte wohl so aussehen, als wäre die Wüste unendlich weit entfernt. Die Rückfahrt dauerte zudem nur 10 Minuten. Schon komisch.
Angekommen haben wir unsere Quads bestiegen, meins ging direkt 2 Mal in den ersten 5 Minuten aus. Unsere Gruppe bestand nur aus 4 Personen. Es haben wohl zu viele kurzfristig abgesagt. Und das war Glück. Denn neben uns starteten viele Gruppen die mit mindestens 20 Quads unterwegs waren.
Das wäre der absolute Graus für mich gewesen. So sind wir also 45 Minuten durch die Wüste gefahren um das Beduinendorf zu erreichen. Und selten habe ich so eine Show gesehen. Man wollte uns tatsächlich weiß machen, dass hier wirklich Menschen wohnen. Totaler Blödsinn, zudem waren die Kulissen total unrealistisch.
Und als wären das noch nicht genug Flops gewesen, fing die Verkaufsveranstaltung an. Man könne ja Naturheil-Medikamente kaufen. Natürlich zu absolute horrenden Preisen. Denn diese werden ja schließlich auch von den Beduinen benutzt. Oder aber auch was spenden, damit die Dame am Feuer uns ein Fladenbrot macht. Im Dorf hergestelltes Kunsthandwerk, gab es natürlich auch. Bestimmt hatte der Glasbläser eine Werkstatt in einer der Zelte.
Zurück ging es wieder 45 Minuten durch die Wüste Richtung Camp. Hier haben wir was zu Essen bekommen. Das war zu Abwechselung mal ein Highlight. Wirklich lecker gebratene Köfte und gute Beilagen. Enden sollte unser Tag mit dem Sonnenuntergang in der Wüste. Und der ist fast so spektakulär, als würde jemand das Licht ausknipsen. Zum Glück waren wir 4 uns einig, dass wir früher zum Hotel aufbrechen.
Reise Flops: Ballermann am Balkan
Eine weiteres Reiseziel was man sich dringend sparen kann ist der Goldstrand in Bulgarien. Klar, wusste ich vorher schon worauf ich mich einlasse. Ein Partyurlaub in Bulgarien. Des öfteren hatte ich schon gehört, dass der Goldstrand der etwas “gehobenere” Ballermann sein soll. Das war für mich okay, denn wir wollten ja schließlich auch mal Feiern gehen. Das Hotel, war mal abgesehen von dem komischen und nicht identifizierbaren Essen ganz okay. Sauber und die Klimaanlage funktionierte.
Der Strand war einfach nur eine Katastrophe. Laute Musik ist ja für eine gewisse Zeit okay, aber über Stunden schon ganz schön nervig. Zudem war der ganze Sand durchsetzt mit Zigarettenstummeln und Flaschen. Und da soll Urlaubsfeeling aufkommen?
Ein weiterer Aspekt sind die Zwielichtigen und fragwürdigen Gestalten, die am Goldstrand Abends durch die Gassen laufen. Selbst für 500 Meter haben wir also Nachts ein Taxi zum Hotel genommen. Doch im Hotel war die Party aber auch noch nicht vorbei und ging die ganze Nacht. Das waren auch genug Flops für diesen Urlaub.
Manchmal sind Urlaube oder Ausflüge ein Griff ins Klo. Das passiert jedem Mal. Im nach hinein ist es auch irgendwie lustig über diese Flops nachzudenken. Ich glaube das gehört auch zum Reisen dazu. Dafür wird die nächste Reise bestimmt noch besser und auf jeden Fall spannender.
Mit Sicherheit hattest auch du schon mal einen oder mehrere Reise Flops. Was ist dir passiert und wo? Schreib doch dazu etwas in den Kommentaren.
Ja, Reiseflops dienen der Erfahrungsbildung – hier jetzt mein aktuellster epic fail aus der Reihe “Reiseflops für Fortgeschrittene: Curaco” Man kann also auch in der Karibik total danebenliegen: https://planetenreiter.de/curacao/
Eine Freundin von mir war vor einem Monat auch auf Curacao und mindestens genauso enttäuscht wie du. Definitiv auf meiner “Must-Not-List”
Beim Lesen schwankte ich gerade zwischen Lachen und Mitgefühl 🙂 Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres und Reisen ungefähr das Schönste, was ich mir vorstellen kann und da will man ja nicht, dass die Zeit so ruiniert wird. Dennoch passieren manchmal Missgeschicke und dann hat man nur noch die Möglichkeit, einen lustigen Blogbeitrag darüber zu schreiben.
Viele Grüße
Maria
Hallo Jessica,
vielen Dank für Deinen Beitrag zu meiner Blogparade. Ja, vor Reiseflops ist man irgendwie nie sicher. Wenn man dann noch drüber lachen kann, ist es ja ok. Die Geschichte mit der Wüste ist ja übel. Es ist ja normal, dass die Leute versuchen mit Touristen Geld zu machen und das finde ich auch ok, denn es liegt ja an einem selbst, ob man was kauft. Aber so eine Inszenierung falscher Tatsachen ist ja schon pure Verarschung.
Viele Grüße,
Sabine
Hey Sabine,
ich finde auch Geld machen in Maßen ist vollkommen ok. Ich habe mich aber dort wirklich blöd gefühlt, man wollte den Touristen wirklich glauben machen, dass in dem Camp Beduinen wohnen.
Liebste Grüße,
Jessica
Das liest sich absolut erfrischend. Einer meiner schlimmsten Flops war ein Kamelritt in Pushkar, Indien. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl gleich runterzufallen, was sich am Ende als korrekt herausstellte, denn der Sattel war lose. Und durch das ganze “Ausbalancieren” kam ich auch zu einem unglaublichen Muskelkater, der noch ein paar Tage anhielt.
Hallo Tabitha,
Ohje, einen Kamelritt habe ich auch schon hinter mir. Ich hab aber abgebrochen, da der Kamelführer das Tier die ganze Zeit geschlagen hat. Noch so ein Flop. Schade 🙁
Gut sowas zu lesen – da fühle ich mich mit meinen Urlaubsflops nicht ganz so allein. Zigarettenstummel am Stand hatte ich in Teneriffa. Der Strand sollte eigentlich schwarz sein … war aber übersät mit Kippen.
Noch besser war aber das erste Hotel in Ägypten, wo “All In” eingeführt wurde (also schon Jahre her). Dort war das Bett komplett gemauert. Mit komplett meine ich: Kein Lattenrost. Aber dafür bestand All In darin, das nacheinander Weisswein, dann Rotwein und abschließend das Bier alle waren. Ohne das eine Feier lief oder rundum gesoffen wurde.
Dauerleid verursachen mir aber die verschobenen oder umgeleiteten Flüge. Ich plane den Urlaub genauestens und achte auf Direktflug… und dann wird umgeleitet und ich verliere einen 3/4 Urlaubstag oder der Urlaub endet 3 Tage vorher…
Hallo Ralph,
das mit dem All-In in Ägypten habe ich jetzt schon von mehreren gehört. Schien wohl damals ein logistisches Problem gewesen zu sein. Obwohl es ja heutzutage immer noch schwierig ist (zumindest in den Hotels mit weniger Sternen). Und umgeleitete Flüge sind wirklich ein Horror, da gebe ich dir recht. Wenn ich denn mal eine Pauschalreise buche, graut es mir aber auch immer davor, dass der Flug auf einmal anstatt Morgens, Mitten in der Nacht geht. Da bekomme ich immer direkt schlechte Laune.
Liebe Grüße
Jessica