Auf den Top Ten Listen der beliebtesten Tapas in Spanien dürfen Albondigas auf keinen Fall fehlen. Kein Wunder – die leckeren Hackfleischbällchen sind geschmackliche Hits. Die Zutaten sind denkbar einfach ebenso wie die Zubereitung. Bei diesem Gericht kommt es nicht auf große Kochkünste an – wichtig ist nur die Qualität der Zutaten.
Tapas sind in Spanien überall zu finden und werden in einschlägigen Tapas-Bars zum Wein oder zum Bier gereicht. Bei Tapas handelt es sich grundsätzlich um mundgerechte Häppchen, welche in vielen Fällen auf einem Holzspiel serviert werden. Im Neudeutschen könnte man Tapas mit Fingerfood gleichsetzen.
Eine Variante wird im gesamten Mittelmeerraum gegessen und ist in der gesamten Welt bekannt. Im Deutschen heißt das Gericht Fleischbällchen in Tomatensoße, in Spanien hat das Gericht einen schmackhafteren Namen: Albondigas. Unzählige Varianten haben sich entwickelt, darunter auch Albondigas mit Pinienkernen.
In Al-Ándalus waren die Fleischbällchen eines der beliebtesten Street-Foods. Noch heute kennt man sie und findet sich in fast jeder Bar im sonnigen Spanien. Da stellt sich die Frage, wie es die schmackhaften Häppchen über die Jahrhunderte geschafft haben, unzählige Menschen glücklich zu machen und was in den Bällchen steckt, oder besser gesagt in ihnen stecken sollte.
Der Wandel der Zeit macht auch vor dem Albondigas Rezept nicht Halt
Über die Römer und die Mauren kamen die Fleischbällchen als Albondigas nach Spanien, wodurch sie ihren arabischen Namen erhielten. Spanische Küche hielten zahlreiche Rezepte für Arm und Reich. Unzählige Varianten haben sich abgewandelt, von Wan-Tan bis hin zu Köttbullar in Schweden.
Die Herkunft des Alondigas Rezepts
Auf der Suche nach dem original Albondigas Rezept der Spanier ist, muss für dieses weltbekannte Gericht zunächst beim Urvater der arabischen Hochkultur Halt machen. Marcus Gavius Apicius beschrieb in seinem Hauptwerk die Zubereitung von Fleischbällchen in Rom um das Jahr 0. Damals kamen aber noch Fleischsorten wie Kaninchen, Huhn, Schwein, Rind und sogar Pfau in die Fleischbällchen.
In seinem Werk beschreibt Apicius, dass sich bei der grundsätzlichen Zubereitung seit Zeiten von Lukullus nichts Gravierendes verändert hat. Hackfleisch, eingeweichtes Brot, Gewürze und im Salzwasser kochen lassen, bis die Bällchen schwimmen.
Umso heißer das Gebiet wurde, desto häufiger wurde das Braten und Frittieren verwenden, das ist auch die erste Variante, die in Spanien auftauchten. Mit den Mauren kam das Rezept nach Spanien. Die Spanier waren allerdings nicht so genau, was das Rezept anbelangt, nur der Name ist geblieben. Das Wort al-búnduqa bezeichnete im 13. Jahrhundert die arabische Kugel.
Was macht das Albondigas Rezept besonders?
Al-búnduqa waren in der damaligen Zeit das beliebteste Fast-Food und das nicht nur bei den Moslems. Auch Juden und Christen haben ihre eigenen Rezepte entwickelt. Das Fleischbällchen war lange Zeit ein Privileg der oberen Schicht. Im Gericht war reinstes und feinstes Fleisch notwendig. Aber auch Fisch stand damals ganz oben auf der Liste der Zutaten. Die Resteverwertung der Armenküche wurde kreativ und formte aus dem Bodensatz des Eintopfs zu Fleischbällchen.
Besondere Abwandlungen der Albondigas
Wenn man die Karriere der Albondigas betrachtet, sind die Fleischbällchen noch immer ein gern gegessener Snack. In dieser kleinen Kugel steckt einiges an Potenzial. Allerdings muss das Richtige in die Kugel gesteckt werden und das Gericht muss liebevoll behandelt werden. In der gehobenen Küche versuchen sich die Köche an Varianten mit Seeteufel, Avocado, Algen oder sogar Trüffel. Die vegane Küche setzt auf Kürbis und Kichererbsen. Albondigas mit Pinienkernen erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit.
Die weltweite Vielfalt ist kaum beschreibbar. Die Türken haben unzählige Varianten, die Italiener liebäugeln mit ihren Polpette. Meat Balls sind in Amerika der Hit. In Schweden sind die Köttbullar aus den bekannten Möbelhäusern nicht mehr wegzudenken.
Albondigas Rezept - der spanische Tapas Klassiker
Zutaten
- Für die Albondigas
- 500 g Rinderhackfleisch
- 1 Gemüsezwiebel fein gewürfelt
- 100 g Pinienkerne
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Ei
- ca. 200 g Paniermehl (eventuell etwas mehr)
- 50 g Petersilie gehackt
- 3 Stängel Thymian gehackt
- Salz und Pfeffer
- Öl zum Anbraten
- Für die Sauce
- 600 g passierte Tomaten
- 100 ml Rotwein
- 1 TL Zimt
- etwas Salz
- ein TL Zucker
Anleitung
- Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten und abkühlen lassen.
- Die Zwiebel mit etwas Öl in der Pfanne glasig dünsten und zum Ende den Knoblauch hinzugeben. Ebenfalls abkühlen lassen.
- Die Zutaten für die Sauce der Albondigas in einem Topf zum köcheln bringen und mit Salz und Zucker abschmecken.
- Das Rinderhackfleisch mit den abgekühlten Pinienkernen und der abgekühlten Zwiebel-Knoblauch-Mischung vermengen. Ein Ei und die Petersilie sowie den Thymian dazugeben und das Paniermehl sowie etwas Salz und Pfeffer hinzufügen. Wenn die Masse noch nicht fest genug ist um Bällchen zu formen, dann noch etwas Paniermehl hinzugeben.
- Die Masse zu kleinen Bällchen formen und in einer Pfanne knusprig anbraten.
- Die Albondigas in zur Soße geben und bei geringer Hitze nochmals ca. 15 Minuten ziehen lassen.
- Zu anderen Tapas servieren oder mit etwas Baguette Brot anrichten.
Nützliche Informationen zum Albondias Rezept
Das zweite Frühstück der Spanier findet meist gegen 11 Uhr statt und unterscheidet sich kaum vom ersten. Die Auswahl der kleinen Köstlichkeiten ist dabei gar nicht so einfach. So hat man die Wahl aus Omelett, frittierten Sardellen, den Albondigas, würzigem Manchego-Käse, luftgetrocknetem Serrano-Schinken oder Gambas in Knoblauchöl (entscheiden. Die Verführung durch die leckeren Tapas ist in ganz Spanien riesig – man bestellt einfach: „una tapa de esto“ – eine Tapa von dem hier.